Wenn Journalismus relevant sein will, dann geht es nicht ohne Zahlen, Daten, Fakten – für Analyse, Kontext und Qualität. Im neuen Lehrgang vermitteln wir die Fertigkeiten, selbst komplexe Daten mit versiertem Storytelling in packende Geschichten zu kleiden.
5 Fragen zum neuen Weiterbildungsstudium „Datenjournalismus“ – mit Antworten von Programmleiterin Regula Blocher.
1. Was versteht man unter Datenjournalismus?
Datenjournalismus heißt, relevante Geschichten in Daten zu finden und diese mit dem Einsatz von Grafiken zu erzählen. Das ist einerseits eine Recherche-Technik und andererseits eine spezielle Veröffentlichungsform. Was auf den ersten Blick „nerdig“, kompliziert oder technisch klingt, ist nur eine neuere Spielart des Journalismus. Es geht vorrangig um die Geschichten – wie man diese in Daten und digitalen Dokumenten findet, analysiert, einordnet und dann mittels Storytelling- und Visualisierungsmethoden für eine breite Öffentlichkeit zugänglich macht.
2. Warum genießt das Storytelling einen so hohen Stellenwert?
Im Datenjournalismus ist die Storytelling-Kompetenz enorm wichtig, um aus großen Mengen an interessanten, aber oft abstrakten Informationen konkrete und spannende Geschichten herstellen zu können. Diese müssen nachvollziehbar, verständlich und vor allem relevant für die Gesellschaft sein. Dazu werden etwa Betroffene interviewt, Stellungnahmen von Verantwortlichen eingeholt und Lösungsansätze analysiert.
3. Welche weiteren Themen finden sich im Studium?
Im ersten Semester werden grundlegende Kenntnisse im Bereich des digitalen Journalismus vermittelt. Dabei werden verschiedene Aspekte behandelt, wie zum Beispiel Faktenchecks und multimediales Storytelling. Auch die Kommunikation über Social Media sowie ethische und rechtliche Fragestellungen werden behandelt.
Im zweiten Semester liegt der Fokus dann auf den Kernkompetenzen des Datenjournalismus. Hier werden Themen wie investigative Recherche und visuelles Storytelling behandelt. Außerdem wird ein Verständnis für Statistik und Programmiersprachen vermittelt, die für die Datenanalyse und -visualisierung wichtig sind. Auch Techniken und Tools des maschinellen Lernens werden erlernt, um große Datenmengen (Big Data) analysieren zu können und Texte automatisch zu verarbeiten.
4. Wie technisch oder gar „nerdig“ ist das Studium?
Das Studium bietet eine gute Mischung aus technischem Hintergrundwissen und journalistischer Anwendung. Bei uns lernen Sie Programmieren, aber mit der Intention, damit die datenjournalistische Arbeit zu erleichtern. Sei es bei der Recherche, Analyse oder Visualisierung von Daten. Wir legen auch großen Wert darauf, die Hintergründe technologischer Entwicklungen zu beleuchten und einen verantwortungsvollen Umgang damit zu fördern. Zum Beispiel untersuchen wir die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Gesellschaft und diskutieren ethische Fragen.
5. Welchen Titel erhalte ich mit Abschluss des Studiums?
Nach zwei Semestern schließt man als „Akademische/r ExpertIn für Datenjournalismus“ ab. Mit einem dritten Semester kann der Lehrgang zu einem vollwertigen Master-Studium verlängert werden, das mit dem akademischen Grad „Master of Arts (Continuing Education)“ abschließt. Neben der akademischen Qualifizierung, die berufsbegleitend gewonnen werden kann, bringt das Studium allen AbsolventInnen vor allem die Möglichkeit, in neuen Jobprofilen, zum Beispiel als DatenjournalistIn, Interactive News Developer oder Visual Desk Editor, tätig zu sein.
Ein weiterer Q&A-Blog mit dem Titel „JournalistInnen aller Ressorts, rüstet euch!“ geht der Frage nach, warum diese Studienrichtungen JournalistInnen für ArbeitgeberInnen attraktiver und unverzichtbar machen.
Sie haben Fragen zum Studium? Kontaktieren Sie Programmleiterin Regula Blocher:
Tel.: 0800 40 00 77-09
E-Mail: regula.blocher@fh-wien.ac.at